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„HabenSie diePest?“

Ein wenig verunsichert, dass ich so schlimm nun auch wieder nicht aussehen könne und ich mich im Grunde, so im Großen und Ganzen – sieht man von ein paar Kleinigkeiten ab, beispielsweise von diesem unangenehmen Ziehen hier und dort, und sowieso ist das mit den Gelenken sicherlich altersüblich also unbeunruhigend, den leichten Schwindel unterbrechen kurze Pausen, ist demnach vorübergehend, die Schmerzen im Rückgrat würde ich hingegen gar nicht missen wollen (ein Beweis, dass man eins hat), das alte Herz holpert zwar stotterig, aber immerhin das, und vielfältige andere kleine Qualen sind zahlreich, für sich gesehen aber vernachlässigbar, zumindest wenn man ein Auge zudrückt, was schließlich oft vorkommt, ist man derart gepeinigt, überhaupt also kann man in Prinzip fundiert behaupten, dass das Netz der diversen Gebrechen, das sich über und durch mich hindurch zieht eigentlich erst eine harmonische Balance ermöglicht, Tag und dunkle Nacht, Ying und zermürbendes Yang, Körper-Feng-Shui eben – recht gesund fühle, (der existentialistische Horror zählt ja hier wohl nicht) sah ich mich dann also leider (es ist immer leider) gezwungen die mir neulich gestellte Frage dezent sterbend zu verneinen. Ach, „Die Pest“ von Camus? Ja, aber selbstverständlich, das beruhigt mich jetzt trotz meiner geradezu fötushaften Unversehrtheit, das Buch steht im Regal.
Ich kann mich nur im Moment schlecht bücken … nein, nichts Schlimmes …
Im Bild: Der sportlich rudernde Gevatter nebst Bakterien wohl. Das muss aber auch reichen. Entnommen dem „Buch vom Schleim“.