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DomoArigato

Meine heutige Ausrede: Ich habe meine Lieferantenjungenmütze vergessen. Das Fahrrad zwar auch, doch das ist in diesem Falle eine Randnotiz.
Daher wurde heute erneut meine Kollegin ins Freigehege entlassen (oder wie man das da draußen auch immer nennt). Ich merke, bald müsste ich auch mal wieder hinaus, wenn ich nicht ganz den Anschluss verlieren möchte, ich nicht meine sorgsam gehegten Street-Kontakte verwaisen sehen will. Wunderlich erscheinen mir schon die Erzählungen der radelnden Buchhändlerin, sehr wunderlich. Metallgefängnisse gäbe es dort außen, die sich wie von dunkler Magie beseelt auf einer Art flachgewalzter Steinschlange von selbst bewegen, mit krachendem Lärmgebell, während Leute, die so aussehen wie wir, aber doch nicht, durch eine transparente und extrem dickflüssige Flüssigkeit herausschauen.
Zottelige Wesen, über und über mit haarartigen Auswüchsen bewachsen, habe sie mit eigenen Augen gesehen, groteskerweise höchstens halb so groß, oft noch um einige Ellen kleiner als sie. Fünfmal bebeint seien sie, vier davon in den Boden gestemmt, eines jedoch wild ausschlagend wie eine Kompassnadel in der Luft herumwirbelnd, während sie in einer sehr knappen, abhakten Sprache versuchten Kontakt aufzunehmen. Erfolglos. Eine grauenhafte Vorstellung meine ich, lieb, meinte sie. Das für mich unglaublichste ist jedoch das angebliche Vorhandensein eines gelben Auges, das sich an einem (so wird behauptet) außer- und gleichzeitig überhalb meiner Decke existierenden Bereich bewegt und in seinem absurden Wahn alle zu blenden trachtet. Wer denkt sich solche Ketzereien nur aus?
Das kaufe ich ihr nicht ab, sicher nicht. Nicht, bevor ich das nicht überprüft habe. Vielleicht bietet sich ja bald die Gelegenheit, wir werden sehen.

Im Bild: Domo arigato, Mr. Roboto! Einer unserer Verpackungsroboter 2000. Weil alles mit "2000" als Teil des Namens zweifellos das Beste ist. Man gönnt sich ja sonst nichts. Domo, domo ...