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Kunden em pfehlungen

Rezensionen von Maxie Bantleon :

Sepp, was machst du?

Sepp, was machst du? von Sepp Schellhorn

„Sepp, was machst du?“ ist die Frage – fast möchte ich sagen: der Schlachtruf – die zu Beginn eines jeden Koch-Videos von Sepp Schellhorn erschallt. Der breiten Masse dürfte Sepp Schellhorn wahrscheinlich durch ebendiese Küchen-Clips bekannt sein, und seine gleichermaßen unterhaltsamen wie informativ-nützlichen Auftritte haben ihn zum Social-Media-Star gemacht, beliebt bei Jung und Alt.

Da ist es natürlich naheliegend, dass daraus ein Kochbuch entstanden ist; übrigens nicht das erste, denn bereits vor ein paar Jahren ist Schellhorns Generationenkochbuch erschienen, in dem Sepp, seine Mutter und sein Sohn ihre Lieblingsgerichte vorgestellt haben.

Und jetzt also „Sepp, was machst du?“, das Buch!
Hier finden sich neunzig Rezepte für jede Lebenslage, sprich Haupt- und Nachspeisen, Pasta und Knödel, typisch Österreichisches wie Wiener Schnitzel oder natürlich Salzburger Nockerln und – der Sepp sagt es selbst: Er ist ein Suppenfreak – jede Menge Suppen. Für mich also ideal!

Ich hatte das Glück, bei der Präsentation des Kochbuchs in Sepp Schellhorns Restaurant M32 auf dem Mönchsberg in Salzburg eingeladen zu sein, und ich muss sagen: Der Sepp ist auch in natura genauso lustig und normal wie in seinen Videos! Zur Verkostung kam natürlich auch so einiges: u.a. seine himmlische Spargelcremesuppe – bitte unbedingt nachkochen, solange noch Spargelzeit ist – und köstliche Bärlauch-Kaspressknödel sowie eine Zitronentarte, die ich demnächst nachzubacken gedenke. Endlich wird der Flambierbrenner, der sonst ein eher tristes Dasein in meiner Küche fristet, zum Einsatz kommen!

Und heute gemacht und für hervorragend befunden: Das Burrata-Sandwich mit einer Basilikumcreme und kleinen Tomaten.
Ich möchte dem Sepp beipflichten: „Oaaahhh – ich könnte mich da hineinlegen…“

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Rezensionen von Sheilo:

Ein tolles Jugendbuch

Emmas Herzdilemma von Stefanie Gerstenberger

Emma hat sich in Oscar verguckt, einen gutaussehenden Jungen, den sie regelmäßig im Park beobachtet. Doch dann läuft alles schief und die Geschichte nimmt seinen Lauf.
"Emmas Herzdilemma" ist ein wundervolles Jugendbuch von Stefanie Gerstenberger. Das besondere am Buch sind die zwei parallelen Erzählstränge, einmal verbringt Emma ihre Ferien in Rom bei ihrer Tante und der andere erzählt von Emmas Erlebnissen in Köln.

Der humorvolle Schreibstil ist sehr abwechslungsreich und man lernt noch das ein oder andere italienische Wort beim Lesen.
Emma vollzieht im Laufe der Geschichte eine wirklich großartige charakterliche Veränderung, welche sich quer durch die Handlung zieht. Sie lernt aus Fehlern und wirkt am Ende gleich ein wenig mehr erwachsen.
In Emmas Ferien nehmen dabei die beiden Jungs Leo und Oscar einen großen Stellenwert ein. Die romantischen und überraschenden Erlebnisse machen die Geschichte sehr unterhaltsam und abwechslungsreich.
Für mich ist "Emmas Herzdilemma" ein wundervolles Jugendbuch, das uns zeigt, welchen "Herausforderungen" sich unsere Teenies stellen.

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Rezensionen von Lu:

Sympathische Heldin

The Happiness Blueprint von Ally Zetterberg

In "The Happiness Blueprint" kehrt Klara widerwillig nach Schweden zurück, um ihrem krebskranken Vater und der Familienfirma beizustehen. Klara ist eine sympathische Protagonistin, die sich selbstlos für ihre Familie einsetzt, trotz der Herausforderungen, vor denen sie steht. Die Autorin beleuchtet dabei einfühlsam Klaras Herausforderungen, von ihrem mangelnden Organisationstalent bis hin zu ihrer neurodivergenten Identität.

Besonders berührend ist die Unterstützung ihres Vaters und die Art und Weise, wie sie sich gegen die negativen Einflüsse in der Firma behauptet. Zu Schwester und Mutter hat sie ein eher schwieriges Verhältnis.

Und dann ist da noch Handwerker Alex, der nach dem Unfalltod seines Bruders in einer Depression versinkt und aus dessen Sicht ein Teil des Romans erzählt wird. Die Darstellung von Alex' Depressionen ist sensibel, obwohl sie manchmal eine melancholische Stimmung erzeugen. Insgesamt sind die ersten Kapitel daher relativ düster. Die Dynamik zwischen Klara und Alex bringt schließlich eine erfrischende Leichtigkeit in die Geschichte, wodurch sich ihre Kapitel aufhellen und fröhlicher werden.

In der vom Cover her unbeschwert anmutenden Romcom steckt also einiges drin: Leben mit Neurodivergenz, Krankheit, Tod, Depression, schwierige Familienbeziehungen, Sexismus, Identität. Das macht die Lektüre nicht zu so leichter Kost, wie man vielleicht erst erwartet hat. Dennoch wird man durch zahlreiche Wendungen und Missverständnisse bis zum Ende gut unterhalten, was nicht zuletzt an der sympathischen Heldin liegt, deren Kapitel glücklicherweise in diesem Roman überwiegen.

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Rezensionen von gerlisch:

Atmosphärischer Nordseekrimi

Das Blut der Nordsee von Fynn Jacob

Teeske Saathoff wird am niederländischen Oosterschelde-Speerwerk tot aufgefunden. Als Redakteurin des Föhrer Inselboten hat sie Informationen über die für den Küstenschutz an der Nordsee zuständige niederländische Firma Epsilon erhalten. War sie einem großen Betrug auf der Spur? Musste sie deshalb sterben? Doch bei Befragungen ihrer Familie auf Föhr stellt sich heraus, dass es hier scheinbar auch ein dunkles Geheimnis gibt.

Iska van Loon und Marten Jaspari ermitteln auf Hochtouren.
Fynn Jacob hat mit Band 2 um das Ermittlerteam Iska und Marten einen spannen Krimi zum Thema Klimawandel und den damit einhergehenden Küstenschutz geschrieben Mit dem tollen Cover wird der Leser gleich auf eine bedrohliche Story eingestimmt.
Interessant fand ich die grenzüberschreitenden Ermittlungen von den beiden sympathischen Hauptprotagonisten. Iska an der niederländischen und Marten an der deutschen Nordsee. Gefallen hat mir wie der Autor das Privatleben der beiden gut in die Geschichte mit eingeflochten hat.
Die Ermittlungen laden zum Miträtseln ein und durch einige unerwartete Wendungen war ich von der Auflösung des Falls am Ende überrascht.

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Rezensionen von Frechdachs:

Trotz der vielen Tentakel der Kraken konnte mich dieser "Öko-Thriller" leider nicht wirklich packen

Die Stimme der Kraken von Ray Nayler

Der Teasertext wie auch die Leseprobe zu Ray Naylers aktuellem Roman "Die Stimme der Kraken" klangen unheimlich spannend und vielversprechend. Die Empfehlung der Washington Post "Ein Öko-Thriller, der es in sich hat!" gab dann den finalen Ausschlag für mich, weshalb ich mich in das Abenteuer in der Tiefsee stürzte, tief abtauchte und dem Geheimnis der sehr speziellen Kraken auf den Grund gehen wollte.

Leider blieb der Roman über die komplette Länge weit hinter meinen ganz persönlichen Erwartungen zurück.

Gleich zu Beginn merkte ich sehr schnell, dass ich mir ziemlich schwer tat, um mich mit den unterschiedlichen Perspektiven wie auch den unterschiedlichen Handelnden zu identifizieren.

Für mich als Leser ist dies allerdings wirklich Grundvoraussetzung, damit bei mir ein richtiger Leseflow entsteht. Die wechselnden Perspektiven machen den Roman zwar sicherlich recht kurzweilig allerdings fehlte mir persönlich von aller Anfang an bis zum Finale hin dann der durchgängige rote Faden. Zum Teil dachte ich, ich sitze vor einem Puzzle mit tausenden von Teilen und weiß nicht, wie ich dies zusammensetzen soll.

Zur Spezies der Kraken wusste ich als Tier- und Natur-Dokunerd bereits vor diesem Buch einige interessante Details. Hier gibt der Roman zwar interessante Einblicke konnte mir aber auch nicht wirklich neue Erkenntnisse vermitteln.

Die eingangs jedes Lesekapitels vorangestellten Fakten sind durchweg lesenswert und waren für mich persönlich dann fast bereits schon der Höhepunkt des für mich sehr undurchsichtigen und mitunter stark verwirrenden Plots. Vielleicht würde hier auch ein Personenverzeichnis etwas mehr Klarheit und Struktur sorgen.

Das Zusammenspiel zwischen KI, der menschlichen Spezies und den Kraken liefert eigentlich eine gute Ausgangsbasis für einen spannenden angekündigten Öko-Thriller. Für mich kamen über das Buch hinweg diese ganz speziellen Thrillmomente nie richtig zur Geltung. Dort hatte ich persönlich dann beispielsweise schon ganz andere Kaliber in der Hand, die mich dann von Beginn an mitgerissen haben.

So bleibt für mich leider nach Abschluss des Romans nur eine interessante Idee übrig, die mich persönlich ziemlich kalt lies. Ich bin quasi blindlings mit hohen Erwartungen in die Tiefsee gesprungen, um hinter das Geheimnis der Kraken zu kommen. Bei meinem Tauchgang war die Sicht nahe Null und fast sprichwörtlich so vernebelt, dass ich an diesem Ausflug leider keinen rechten Lesespaß hatte.

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Rezensionen von nessabo:

Keine Liebe ab Seite 1, aber eine, für die es sich lohnt dranzubleiben!

Hallo, du Schöne von Ann Napolitano

Nicht, dass dieser Roman noch Werbung benötigen würde. Aber ich war am Anfang fast etwas ernüchtert, weil ich mich doch erstaunlich schwer damit getan habe, eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Umso froher bin ich, dass ich über das erste Viertel hinaus weitergelesen und den Charakteren eine Chance gegeben habe.

Denn dann hat es mein Herz richtig auseinandergenommen.

„Hallo, du Schöne“ - kein unangenehmer Spruch übrigens, aber findet das mal selbst heraus - dreht sich um die vier Padavano-Schwestern Julia, Sylvie, Emeline und Cecelia sowie William, der als gerade Erwachsener in die Familie aufgenommen wird, weil seine Eltern ihn de facto aus ihrem Leben gestrichen haben. Ann Napolitano hat sich von „Little Women“ inspirieren lassen und das ist deutlich zu spüren. Das Band der Schwestern ist unbeschreiblich eng, ihre Liebe zueinander unendlich groß. Im Laufe der Geschichte passieren aber Dinge, die dieses Band auf die Probe stellen und sogar zum Reißen bringen. Primär spielt das Buch im Chicago der 80er-Jahre, nimmt zum Ende hin zeitlich aber schnell Fahrt auf und reicht dann bis ins Jahr 2008, wo die Geschichte ihr traurig-schönes Ende findet.

Ich mag Perspektivenwechsel und zeitliche Verläufe sehr gern. Trotzdem habe ich mich bei aller freudiger Erwartung zu Beginn schwer getan. Zum einen umfassen die einzelnen Kapitel/Perspektiven jeweils einen mehrmonatigen oder mehrjährigen Zeitraum, welcher sich manchmal leicht überschneidet. Da ich immer darauf geachtet habe, wo genau wir uns jetzt befinden, hat mich das wiederholt aus dem Konzept gebracht. Auch konnte ich William zu Beginn einfach nicht sonderlich leiden, ich fand ihn so düster in seinen Gedanken und das insgesamt schwer aushaltbar. Nach einem Schlüsselerlebnis habe ich ihn aber endlich verstanden und ab da ging es bergauf. Neben seiner lesen wir Julias, Sylvies und später Alice’ Perspektive (Tochter von pssst). Julia bricht den Kontakt zu ihren Schwestern wegen eines weiteren Ereignisses für viele Jahre ab und kommt deshalb im weiteren Verlauf nicht mehr so oft zur Sprache. Das fand ich gut, denn ich mochte ihre Figur nicht besonders.

Das Buch hat für mich etwas Besonderes geschafft: Obwohl ich lange dachte, die Charaktere sind mir zu anstrengend und irgendwie nicht sonderlich tief, war ich nach dem ersten Viertel komplett invested, habe mitgefiebert und sehr mitgelitten. Die Liebe zwischen den Figuren ist greifbar und hat mein Herz aua-heile gemacht. Sprachlich würde ich das Buch als melancholisch mit poetischen Anklängen bezeichnen. Mit Letzterem habe ich normalerweise große Probleme, hier fand ich es aber in einem total schönen Maß angewandt. Die Geschichte wirft Fragen darüber auf, was (traumatisierte) Eltern an die nachfolgende Generation weitergeben und das hat mich an einigen Stellen betroffen, aber auch wütend gemacht. Außerdem geht es um Liebe über ein romantisches Maß hinaus, um Vergebung und um die Gleichzeitigkeit von Leben und Tod. Wer fühlen will und gewillt ist, sich auf die Geschichte einzulassen, wird hier ganz viel gewinnen können.

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Rezensionen von Tara:

Atmosphärisch & spannend

Dunkle Verwicklungen auf La Palma von Flores & Santana

„Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ ist der erste Band mit den Protagonisten Naira Calderon und Ben Rodriguez des Autorenduos Flores & Santana. Hinter Flores & Santana stecken die Gründern der Wiener Kult-Buchhandlung Leporello. Dieses Projekt haben sie nun beendet und widmen sich dem Schreiben.

In ihrem Buch ist direkt zu spüren, dass sie die Kanaren lieben und dort auch jedes Jahr mehrere Wochen verbringen.

Der Bauunternehmer Álvaro Martínez wird erschlagen am Strand von Los Guirres gefunden.
Die Buchhändlerin Naira Calderon und der Journalist Ben Rodriguez sind sich schnell einig, dass sie ihren Freund Pedro Fernández - den Kripochef von Santa Cruz - bei seinen Ermittlungen unterstützen müssen. Es dauert nicht lange bis ein weiterer Toter auftaucht….

Naira und Ben sind sympathische Protagonisten. Sie sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere teilen aber ihr Interesse für die kanarische Geschichte, gutes Essen und Wein. An dieser Stelle möchte ich davon abraten das Buch zu lesen, wenn Hunger vorhanden ist.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Handlung schreitet tageweise voran, ist spannend und voller Wendungen. Ich hatte Spaß daran herumzurätseln, lag allerdings mehr als einmal vollkommen falsch.
Die Atmosphäre der Kanaren wird gut eingefangen und kam direkt bei mir an.

Die Haptik des Covers, der mit Palmen bedruckte Buchschnitt und die Abbildung der Insel im vorderen Innencover machen das Buch zu einem gelungenen Leseerlebnis. Hier passt einfach alles zusammen.

Ich freue mich schon jetzt darauf im September diesen Jahres Naira Calderon und Ben Rodriguez bei ihrem zweiten Fall auf den Kanaren zu begleiten.

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Rezensionen von liesmal:

Heilsames Wohlfühlbuch

Liebe kann doch jedem mal passieren von Anne Sanders

Ich bin froh, dass mein Mann mir das Buch brachte, als es mir gesundheitlich nicht gut ging und ich einige Tage im Krankenhaus verbringen musste. Es war genau das, was mir gerade gefehlt hatte, um mich auf andere Gedanken zu bringen.
Die Geschichte von Julie und Alex ist so herzerfrischend fröhlich, allerdings zunächst von Vorurteilen auf beiden Seiten geprägt, dass ich von meiner eigenen Misere abgelenkt wurde und einfach großen Spaß beim Lesen hatte.

Genau wie Julie hätte auch ich ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut, wenn ich erfahren hätte, dass das halbe Zimmer, das ich gemietet habe, tatsächlich aus einem ganzen Zimmer besteht, das ich mir mit jemandem teilen muss – und dann auch noch mit einem fremden Mann. Doch irgendwie arrangieren sich die beiden, wenn auch mit Hilfe eines Bettlakens, durch das das Zimmer geteilt wird.
Irgendwie lässt sich der Verlauf der Geschichte leicht erahnen, aber dennoch wird es nicht langweilig, sondern das Gegenteil ist der Fall. Man möchte gar nicht aufhören zu lesen. Einzig die Vermieterin Mrs Gastrell und ihre Beweggründe, warum sie ein Zimmer an zwei Personen vermietet, die sich fremd sind, bleibt für sehr lange Zeit ein Rätsel.
Dass am Ende plötzlich alles ganz schnell ging, hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.
Erst später habe ich gelesen, dass es einen Folgeband geben wird. Hoffentlich verpasse ich ihn nicht. Anne Sanders hat einen humorvollen Schreibstil, der auf mich niemals kitschig wirkt. Großartig!

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Rezensionen von CanYouSeeMe:

Spannender Input

Unlearn Patriarchy 2 von Ireti Amojo; Melina Borcak; Yassamin-Sophia Boussaoud; Miriam Davoudvandi; Anne Dittmann; Karin Hartmann; Asha Hedayati; Mandy Mangler; Rebecca Maskos; Saboura Naqshband; Nicole Seifert

Unlearn Patriarchy 2 wurde von Emilia Roig, Alexandra Zykunov und Silvie Horch herausgegeben und beinhaltet insgesamt dreizehn Essays verschiedener Autor*innen zu verschiedenen Schwerpunktthemen, u.a. Körper, Erziehung, Mental Health, Medizin und Literatur.
Je nach Schwerpunkt konnte mich ein Essay mehr oder weniger persönlich ansprechen, allen gemein ist jedoch, dass wichtige Aspekte diskutiert und aufgezeigt werden.

Somit konnte ich als Leserin aus allen Essays einige Aspekte und Denkanstöße mitnehmen. Je nach schreibender Person ist der Schreibstil und die gewählte Sprache mal leichter und flüssiger, mal etwas umständlicher zu lesen, insgesamt sind jedoch alle Essays durch ihre Kürze und Übersichtlichkeit gut lesbar. Die Kürze bedeutet auch, dass nicht immer in die Tiefe gegangen werden konnte, was in dieser Veröffentlichungsform auch nicht erwartet werden sollte. Umso schöner ist das Literaturverzeichnis, durch das ich mich in einigen Themengebieten durchgearbeitet habe, um mehr Hintergründe zu verstehen.
Einige Essays machen wütend, betroffen oder konsterniert - keines jedoch mutlos. Deutlich wurde, dass jede schreibende Person Expert*in für das jeweilige Thema ist, so wurde sehr viel Wissen vermittelt und Glaubwürdigkeit erreicht. Das gefällt mir an diesem Buch besonders gut.
Ich finde dieses Buch liefert einen wichtigen Aspekt um patriachale Strukturen im Alltag zu benennen und sich bewusst zu machen, eine Änderung dieser bestehenden Missstände braucht Mut und Entschlossenheit und wird vermutlich viel Zeit benötigen...

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Rezensionen von Seitendreherin:

Spannendes Gedankenexperiment

Wir werden jung sein von Maxim Leo

Maxim Leo führt die Leser*innen auf eine 300-seitige Reise durch ein unerwartetes Szenario: Eine Medikamentenstudie an der Berliner Charité lässt eine Gruppe von Teilnehmer*innen plötzlich jünger werden, was nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch die Gesellschaft um sie herum auf den Kopf stellt.

Wir begleiten Jakob, Jenny, Wenger und Verena durch kurze, prägnante Kapitel, in denen sie mit den Folgen dieses unerwarteten Ereignisses konfrontiert werden. Jakob verliert seine Lust, Jenny wird überraschend schwanger, Wenger blüht auf und Verena erzielt überraschende Erfolge als Ex-Sportstar. Doch als die Welt von ihrer Verjüngung erfährt, geraten die Dinge außer Kontrolle.

Der erfrischende und leicht zugängliche Schreibstil von Leo, gepaart mit seiner subtilen Ironie, macht das Gedankenexperiment zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis. Er wirft dabei tiefgründige ethische und gesellschaftliche Fragen auf, die mit der Möglichkeit der biologischen Verjüngung einhergehen, und regt zum Nachdenken über die Konsequenzen wie Überbevölkerung oder ausbleibende Schwangerschaften an.
Leider muss ich allerdings zugeben, dass ich zu keiner der Figuren eine echte emotionale Bindung aufbauen konnte. Vielleicht lag das daran, dass einige Charaktere etwas klischeehaft wirkten, wie etwa Wenger als eiskalter Patriarch. Dadurch fiel es mir schwer, mit ihren Schicksalen mitzufühlen. Ein weiterer Kritikpunkt ist das letzte Drittel des Buchs, das etwas konstruiert wirkte und daher meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt hat. Auch das abrupte Ende, das etwas überstürzt erscheint, konnte mich nicht vollständig überzeugen. Hier hätten ein paar mehr Seiten sicherlich geholfen, die Handlung insgesamt besser abzurunden.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte bleibt "Wir werden jung sein" ein außergewöhnlicher und empfehlenswerter Roman, der die Leser*innen auch nach dem Zuklappen des Buches noch beschäftigen wird.

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